„Auswärtige“ nannte man am Oberlauf der Isar seinerzeit die Münchner, die in den 1920er und 1930er Jahren scharenweise in Lenggries der Eisenbahn entstiegen und sich – die Brett’l auf den Schultern – auf den anstrengenden dreistündigen Marsch den Berg hinauf machten.
Und so entdeckten die Lenggrieser, dass ihr Ort als Wintersportdestination für die nur 60 Kilometer entfernten Münchner Begehrlichkeiten weckte. Um „seiner Sonder- und Spitzenstellung in den bayerischen Bergen“, wie damals geschrieben wurde, gerecht zu werden, sollte das Brauneck mit einer Aufstiegshilfe ausgestattet werden.
Auf Treiben des damaligen Bürgermeisters Taubenberger und im Schulterschluss mit dem örtlichen Skiclub wurde schließlich 1952 der Bau einer Bergbahn beschlossen – ohne modernes Gerät im heutigen Sinne seinerzeit ein äußerst mühsames Unterfangen mit Schaufel, Pickel & Co.
Im November 1957 wurde die 3,2 Kilometer lange Bahn nach nur 16monatiger Bauzeit feierlich in Betrieb genommen – sie war gewissermaßen der Startpunkt für die Erfolgsgeschichte eines Wintersportortes und der Grundstein für viele weitere Investitionen wie zuletzt den Milchhäusl-6er- Express.
Mittlerweile ist die Brauneck Bergbahn ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Tölzer Land und hat über die Jahre in kleinen nachhaltigen Schritten auch ihre „Hausaufgaben“ in Sachen Nachhaltigkeit gemacht: So ist die Bergbahngesellschaft als Ausgleichsmaßnahme verantwortlich für die Pflege des Biotops Obere Isar.
1957
Die Preispolitik zur Eröffnung war aus heutiger Sicht kurios: Einheimische bezahlten für die Berg- und Talfahrt 3,50 DM - Auswärtige stolze 5,50 DM!
1958
1958 wurden bereits 170.000 Bergfahrten gezählt.
1960
1960 fand als glanzvoller Höhepunkt die Deutsche Alpine Skimeisterschaft am Brauneck statt.
1968
1968 konnte im Rahmen des Ausbaus des Liftnetzes der Idealhang angebunden werden. Beginn der motorisierten Pistenpräparation.
1975
Bau des Ahornliftes schließt die Ski-Runde am Brauneck.
1980
1980 findet am Brauneck der FIS Weltcup Slalom der Herren statt.
1981
Achtzehn Schlepplifte, zwei Sesselbahnen - Skifahren am Brauneck wird mehr und mehr zu einem massenhaft betriebenen Breitensport. Auch in den Komfort wird investiert - etwa in die neue Sonnenterrasse der Bergstation.
1990
Beginn der Beschneiungs-Ära für mehr Schneesicherheit und Pistenqualität. Bau einer Vierer-Sesselbahn am Ahornlift.
1993
Abriss der alten Talstation und Neubau näher am Berg. Erfreuliche Effekte: Verkürzte Fahrzeit sowie höhere Stundenleistung bei der Beförderung von Gästen und Material.
2000
Neue 4er-Panoramagondeln. Liebhaber konnten die originalen Gondeln aus den 1950er Jahren zu 100 DM das Stück erwerben.
2004
Umbau der Bergstation, neuer behindertengerecht gestalteter Ausstiegsbereich mit Lift, Implementierung einer umweltgerechten Ver- und Entsorgung und Eröffnung des modernen Panoramarestaurants.
2012
Speichersee am Garland als Investion in die Scheesicherheit.
2014
Einweihung des "Milchhäuslexpress" - einer hochmodernen 6er Sesselbahn mit Einstiegshilfe für Knder und Sitzheizung.